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K-Pax
(K-Pax, USA 2001)
Darsteller:  Jeff Bridges, Mary McCormack, Kevin Spacey
Regie: Iain Softley
FSK: ab 12
Genre: Fantasy, Science Fiction

Mark Powell (Jeff Bridges) ist Psychiater in New York. Eines Tages sieht er sich mit einem ungewöhnlichen Patienten konfrontiert: Der Mann (Kevin Spacey) nennt sich Prot und behauptet, von dem fernen Planeten K-PAX zu stammen, der der guten alten Erde natürlich zivilisatorisch weit überlegen ist. Einer der üblichen Spinner, denkt Powell zunächst. Aber je mehr er den geheimnisvollen Fremden kennen lernt, desto stärker zweifelt er an dem eigenen festgefügten Weltbild...

 

Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Kevin Spacey eine solche Rolle spielen würde: Die Figur des außerirdischen Zen-Buddhisten Prot ist ihm wie auf den Leib geschneidert. Leider hat ihn das aber manchmal dazu verleitet, etwas zu sehr im eigenen Klischee zu schwelgen. Macht nichts, denn im Großen und Ganzen ist "K-PAX" ein schöner Film geworden. Eigentlich komisch, denn die Geschichte ist nicht sonderlich originell und besonders gegen Ende ein wenig aus den Fugen geraten. Dafür stimmt die Chemie zwischen Spacey und Bridges in diesem Mix aus "E.T." und "Einer flog übers Kuckucksnest". Und seien wir doch mal ehrlich: Einen passenderen Botschafter als Kevin Spacey könnten sich die kleinen grünen Männchen nun wirklich nicht aussuchen.

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 Es ist eigentlich erstaunlich, dass filmischer Müll wie Nicht noch ein Teenie-Film, Scary Movie 2, Freche Biester oder Not a Girl die Massen in die Kinos zieht und Filme wie K-Pax um einen Erscheinungstermin kämpfen müssen. Ist die Gesellschaft wirklich schon so abgestumpft und auf tiefes Niveau gesunken? Komisch Komisch! Na jedenfalls handelt es sich bei um eine echte Perle. Der Film ist aber nicht nur auf dramatischen Erlebnissen aufgebaut und versucht nicht, mit billigen Tricks, die Zuseher zum Nachdenken zu bringen, sondern macht dies mit sehr viel Humor und Liebe zum Detail. Der eigentliche Ansatz des Filmes, einen Außerirdischen zu identifizieren, und ihn von seiner angeblichen Neurose zu heilen ist hier nur Sinnbild für Fragen und Probleme, die uns alle bewegen. Wie schon bei Truman-Show wird auch hier mit einer witzigen Story und ohne viel philosophisches Spiel, der Zuseher zum Nachdenken gebracht und man beginnt sich mit dem Sinn des Lebens, dem Leben (oder Nicht-Leben) nach dem Tod und der eigentlichen Existenz zu beschäftigen.

Getragen werden die Motive und die Story von zwei glänzenden Schauspielern, die fast in jedem Film aufs neue beweisen, welche Kaliber sie eigentlich sind. Einerseits natürlich Kevin Spacey. Gerade eben erst habe ich bei meinem Review zu Schiffsmeldungen meine Lobhymnen losgelassen, und jetzt werde ich schon wieder dazu gezwungen :-).

Es gibt wenige Schauspieler, welche so einen brillanten Start hatten wie er. Manche werden vielleicht durch einen Film berühmt, und ihre Film-Namen werden Kult. Bei Spacey sind es gleich 3 verschiedene Filme. Zuerst brilliert er in Sieben und der Ausdruck John Doe wird allgemeines Sprachgut in Europa, danach erklimmt er den schauspielerischen Gipfel mit der Figur von Keyzer Sozei im Film Die üblichen Verdächtigen. Und als Draufgabe bleibt einem noch Lester Burnham im Gedächtnis haften, der in American Beauty den Film zu einem Megahit verholfen hat. Mir jedenfalls fällt kein einziger Film ein, in welchem er mich enttäuscht hätte. L. A. Confidential, Das Glücksprinzip, The Hollywood Faktor und natürlich der brillante Verhandlungssache seien hier nur nebenbei noch erwähnt.

Um auf K-Pax zurückzukommen, hier zeigt er erneut sein Können. Die Palette von Emotionen, welche er hier wieder zeigen kann reicht von dem coolen Typen über den lethargischen Charakter bis hin zum verzweifelten und zerstörten Vater. Diese Rollen, mit denen man eigentlich mehrere Filme füllen könnte, bekommt man hier in einem einzigen zu sehen.

Das liegt natürlich auch am hervorragenden Drehbuch und dem Regisseur, welchem hier wirklich ein Glücksgriff gelungen ist. Von einem Glücksgriff schreibe ich deswegen, da für mich sein Werk, mit dem er bekannt wurde, ein totaler Griff ins Klo war. Es handelte sich dabei um einen der langweiligsten und (für mich) schlechtesten Film, denen ich ausgesetzt war, nämlich Die Flügel der Taube. Der war für mich ähnlich schlecht wie der viel zu hoch gelobte Der englische Patient. Dieser Film hat nicht mal einen Oscar verdient, geschweige den eine Nominierung. Oh...Entschuldigung....jetzt bin etwas abgeschweift vom Thema. Jedenfalls muss ich aber Iain Softley für K-Pax gratulieren. Dies ist sein wirkliches Meisterwerk.

Weil ich gerade so schön bei den Darstellern bin, darf ich natürlich Jeff Bridges nicht vergessen. Er zählt auch zu den Schauspielern, welche mich fast nie enttäuscht haben. Warum er nie ein wirklicher Superstar geworden ist, ist schon etwas komisch. Seine außergewöhnliche Leistung in diesem Film zeigen, dass er dies schon längst verdient hätte. Zu meinen weiteren Lieblingsfilmen von ihm, zählen für mich der geniale Arlington Road, der spannende und actionreiche Explosiv und der Kultfilm schlechthin: The big Lebowsky. Im Ausdruck von Gefühlen ist er nicht viel schlechter als Spacey. Auch er beherrscht es großartig, den Zuseher zu fesseln und zu berühren. Das beide Darsteller dann so gut zusammenspielen wie in diesem Film ist entweder ein Glücksfall oder eigentlich nur logisch, wenn man deren Talent betrachtet.

Ein weiterer großer Pluspunkt des Filmes ist die zurückhaltende aber immer mitreisende Filmmusik von dem mir unbekannten Edward Shearmur, welche sich in keiner Weise versucht aufzudrängen sondern nur impulsartig die Gefühle der Bilder unterstützt. Dies erzeugt eine ruhige und nachdenkliche aber auch dichte Atmosphäre während des gesamten Films.

Parallel zur guten Musik lässt sich der Film aber auch so genug Zeit. Der Zuseher hat so die Möglichkeit, sich über das Gesehene seine Gedanken zu machen. Man fiebert man dem Schluss entgegen, und hofft das alle offenen Fragen beantwortet werden. Da dies aber nicht offensichtlich passiert, verbringt man danach noch etliche Zeit, sich selbst Gedanken zu machen. Und genau das ist ein Zeichen von Qualität bei einem Film.

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Starman" liess 1984 keinen Zweifel daran, dass ein Außerirdischer in Gestalt von Jeff Bridges die Erde besuchte. Als Psychiater Mark Powell sitzt Bridges jetzt einem gewissen Prot (Kevin Spacey) gegenüber, der behauptet, ein Alien zu sein. Eindeutiger Fall von Realitätsverlust? Die Selbstsicherheit des Patienten lässt Dr. Powell bald am eigenen Sachverstand zweifeln. Prot verfügt über erstaunliche Kenntnisse der Astrophysik und abstrahiert sich aus der Anstalt, als könne er durch Wände gehen. Stammt er am Ende wirklich vom Planeten K-Pax? Oder ist er doch nur eine gequälte Seele, die in eine neue Identität geflüchtet ist?

"Spacey Odyssey" scherzte die US-Kritik in Anspielung auf "2001". Wahrlich: "K-Pax - Alles ist möglich" ist die Kevin-Spacey-Show. Der Star mit der überirdischen Aura geht völlig in der Rolle auf: Die Banane, die er samt Schale verspeist, war keine Marzipankopie. Und der 26. Juli, an dem er angeblich nach K-Pax zurückkehrt, ist Spaceys Geburtstag.

Von welchem Stern Prot kommt, ist letztlich unwichtig. Seine rätselhafte Anwesenheit reißt Dr. Powell aus der Lethargie, zwingt den vermeintlichen Fachmann zur umfassenden Auseinandersetzung. "K-Pax" ist ein anregendes Seminar über die Kraft des Ungewissen: Verwirrung als Chance. Mit zwei souveränen Referenten.


 
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